Basistherapie

Unter Basistherapie versteht man eine vorsorgende medikamentöse Therapie bei MS. Sie soll den weiteren Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Zurzeit ist diese Behandlungsform auf den schubförmigen Verlauf der MS beschränkt. Weniger Schübe und weniger Beeinträchtigungen sind die Ziele. Optimalerweise keine Schübe. Folgende Medikamente sind zurzeit die Blockbuster:

 

Interferon beta-1a (Avonex® und Rebif®),

Interferon beta-1b (Betaferon® und Extavia®),

Glatiramerazetat (Copaxone®),

Fumarsäuredimethylester (Tecfidera® und Azathioprin (Imurek®) zum Einsatz.

 

Diese Medikamente bezeichnet man auch als Medikamente der ersten Wahl. Sie werden heutzutage schon in der frühesten Phase der Erkrankung empfohlen. Was einmal kaputt ist, wird nie wieder so wie vorher sein. Das weiß jeder, der schon einmal eine Sportverletzung wie einen Bänderriss oder einen Knochenbruch hatte. Repariert ist eben nicht neu.

 

Dummerweise hat alles meistens zwei Seiten. In diesem Fall die Aussicht auf einen milden MS-Verlauf und die gar nicht netten Begleiterscheinungen, die Nebenwirkungen. Selten gibt es etwas ohne Konsequenzen, die man nicht haben möchte, im Leben. Sich vor etwas zu schützen, von dem man nicht weiß, ob es jemals eintreten wird, ist nicht gerade eine einfache Entscheidung. Letztlich wollen wir nur, dass es uns gut geht.

 

Stand der medizinischen Weisheit ist momentan: MS ist eine unheilbare Erkrankung.

Aber man kann etwas tun. Diese Entscheidung ist schwer und kann nur von jedem selbst getroffen werden.

 

Die Abbrecherquote bei Basistherapien ist sehr hoch. Mit unseren Sinnen können wir Veränderungen wahrnehmen. Je größer sie sind, umso einfacher ist es, eine Reaktion zu zeigen. Ein Herzinfarkt sorgt bei einem starken Raucher dafür, dass er den Warnungen der Ärzte vor dem Infarktrisiko bei Nikotinkonsum folgt und erst einmal aufhört.

Je länger kein Infarkt auftritt, umso größer ist die Rückfallquote, nach dem Motto „Aus den Augen aus dem Sinn!“.

 

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, ob ihr permanent an Rollstühle und Pflegebetten denken sollt. Auf keinen Fall!!

Tipp

  • Was kaputt ist, wird nie wieder neu!
  • Never change a winning team!
  • Wenn es dir gut geht, ist egal warum!
  • Nur du entscheidest letztendlich über deine Therapie!
  • Es ist sehr vorteilhaft, an den Erfolg der Therapie zu glauben, weil das die „Selbstheilungskräfte“ mobilisiert.
  • Egal welche Therapie, sie wirkt besser, wenn man dahintersteht.
  • Wandle die Angst vor den Folgen der Krankheit in den positiven Glauben an die Therapie um.
  • Starke Nebenwirkungen besser beim Neurologen abklären lassen.